Tobias Fernholz

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Tobias Fernholz
Doktorand im Promotionskolleg Rechtspopulistische Sozialpolitik und exkludierende Solidarität

Universität Tübingen
Promotionskolleg Rechtspopulistische Sozialpolitik und exkludierende Solidarität
Gartenstraße 19
72074 Tübingen

tobias.fernholz@uni-tuebingen.de


Zur Person

Tobias Fernholz hat an der Friedrich-Schiller-Universität Jena Rechts- und Politikwissenschaften studiert. Im Rahmen seines Masterstudiums lag sein Schwerpunkt auf politischer Kommunikation und hier insbesondere in der Analyse von Social-Media Angeboten verschiedener politischer Akteure. In seiner Abschlussarbeit untersuchte er die Bundestagswahlkämpfe der CDU und AfD auf ihren jeweiligen Facebook Auftritten. Neben seinem Masterstudium war Tobias Fernholz zudem im Bereich der politischen Bildung für das bundesweit agierende „Netzwerk für Demokratie und Courage“ als Teamer und Trainer ehrenamtlich aktiv und zudem als wissenschaftlicher Referent am Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft in Jena beschäftigt. Im Rahmen dieser Tätigkeit erforschte er zuletzt die Mobilisierungspotenziale neuer rechtsextremer Phänomene auf Facebook. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen politische Kommunikation, Rechtspopulismus und- extremismus und Verschwörungstheorien.


Promotion

Dynamiken und Verbreitung rechtspopulistischer Diskurse. Eine Analyse rechter Gegenöffentlichkeiten

Besucht man die Homepage des rechten Kampagnen Netzwerks „Ein Prozent“ wird man von folgenden Worten empfangen:
„Es ist an der Zeit, dass die Stimme des Volkes wieder Gehör findet. Wir vernetzen den Widerstand.“ („Ein Prozent“ o. J.)
Diese zwei Sätze stehen für eine zunehmend erfolgreiche Strategie rechter Akteure. Die Schlagworte Volk, vernetzen und Widerstand stehen für Inhalt, Aufstieg und Agitation einer rechten Bewegung innerhalb der letzten Jahre. „Ein Prozent“ steht dabei exemplarisch für den Aufschwung, die Vernetzung und die wachsende Bedeutung der rechten Bewegung.
Der Gesellschaftsentwurf dieser rechten Bewegung und ihrer Akteure steht in vielerlei Hinsicht gegensätzlich zu jenem der modernen pluralistischen Demokratie. Trotzdem, oder gerade deshalb, entfachen rechtspopulistische Bewegungen in Deutschland und weiten Teilen Europas ein enormes Mobilisierungspotenzial. Gesellschaftliche Diskurse veränderten sich in den letzten Jahren in einer Art rückwärtsgewandtem Zeitraffer. Der Einfluss der rechten Bewegung nimmt zu.
Die Zusammenfassung dieser Entwicklungen führen nun zurück zum Zitat von „Ein Prozent“. „[D]er Stimme des Volkes Gehör verleihen [...]“ bedeutet nämlich auch dieser Stimme eine Öffentlichkeit zu geben. Öffentlichkeiten sind nach wie vor jene Orte, an denen Menschen ihre politische Willensbildung vollziehen und damit Politik (de-)legitimieren. Die Untersuchung von Gemeinsamkeiten, Unterschieden, Skandalisierung und Normalisierung von Themen und ihrem Framing innerhalb verschiedener Öffentlichkeiten soll deshalb im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen.     
Ziel dieser Arbeit soll die Rekonstruktion eben dieser rechten Gegenöffentlichkeiten und ihrer Funktionsweise auf der Grundlage umfassender empirischer Untersuchungen sein. Ausgehend von diesen Befunden soll dann untersucht werden, welches Mobilisierungspotenzial diese rechten Gegenöffentlichkeiten im Kontext einer hegemonialen, also vorherrschenden, Öffentlichkeit besitzen. Die wichtigsten Bezugspunkte für dieses Vorgehen sind die Beobachtungen über die Fragmentierung von Öffentlichkeit in verschiedene Öffentlichkeiten, die in diesem Zusammenhang stehenden Inklusions- und Exklusionsprozesse und die Existenz von rechten Gegenöffentlichkeiten.


Publikationen

Krämer, Benjamin, Tobias Fernholz, Tobias Husung, Julia Meusel, und Magdalena Voll. „Right-wing populism as a worldview and online practice: Social media communication by ordinary citizens between ideology and lifestyles“. European Journal of Cultural and Political Sociology 0, Nr. 0 (28. April 2021): 1–30. https://doi.org/10.1080/23254823.2021.1908907.

Matthias Quent, Christin Eckes, Daniel Geschke, Tobias Fernholz, und Anja Klaßen. „Hass im Netz: Der schleichende Angriff auf unsere Demokratie“, o. J., 43.